Einmal quer durch Kanada
Ankunft in Kanada
2009 war es endlich soweit. Die langersehnte Kanadareise rückte näher und näher. Ganz bewusst haben wir uns nicht für die Hauptsaison in den Sommermonaten entschieden, sondern sind erst Ende August losgeflogen. Unser Flug ging mit einem Zwischenstopp in Frankfurt nach Toronto. Die Route haben wir schon Wochen vorher geplant und nun sollte es endlich losgehen. Wir entschieden uns für einen etwas unkonventionellen Weg: Zelten in Kanada. Das brachte bei der Einreise allerdings einige Fragen der Beamten mit sich. „Wozu brauchen Sie so viel Gepäck für drei Wochen?“, diese Frage haben wir mehr als einmal gehört. Aber trotzdem wollten wir uns nicht abhalten lassen. Die ersten beiden Nächte in Toronto verbrachten wir noch im Hotel. Leider war von der Stadt nicht viel zu sehen, da sie komplette zwei Tage im Nebel lag. Wir haben es aber dennoch zum Sky Dome, den Toronto Islands und dem CN Tower geschafft. Von diesem aus kann man an guten Tagen angeblich sogar die Niagara-Fälle erkennen können.
Weiter nach Norden
Da wir hauptsächlich an Natur interessiert waren, führte uns unsere Router zuerst Richtung Norden. Wir durchfuhren zuerst Quebec. Leider hat unser Reiseführer diese Region nur am Rande erwähnt. Ein großer Fehler wie ich finde. Was wir dort gesehen haben, war Natur pur. Unser Lieblingsort war der Parc National du Saguenay. Hier findet man den zweitlängsten Fjord Nordamerikas. Hier haben wir eine wunderbare Wanderung gemacht, bei der wir den Fjord fast immer vor Augen hatten. Unterwegs hörten wir auf einmal ein Rascheln am Wegesrand. Unsere Blicke fielen auf einmal auf ein Stachelschwein, das sich gerade unter einem Blätterhaufen verstecken wollte. Natürlich mussten wir den kleinen Kerl sofort fotografieren, damit wir zu Hause etwas zu erzählen hatten. Am nächsten Tag fuhren wir nach Tadoussac. Der Grund dafür war eine Walbesichtigung, von der andere Campingplatzbesucher geschwärmt hatten. Bisher hatten wir noch nie Wale in freier Wildbahn beobachtet. Nachdem der erste Teil der Fahrt recht unspektakulär verlief, wurden wir zum Ende belohnt. Ein Zwergwal war direkt vor, spielte und sprang ständig aus dem Wasser. Wir beobachteten dieses Schauspiel eine ganze Weile, doch dann musste das Schiff zurück, da die Zeit unserer Fahrt um war.
Zurück nach Süden
Nachdem wir fünf Tage im Saguenay National Park verbracht hatten, wollten wir weiter. Schon oft hatten wir gehört, dass der Algonquin Park viele Naturschauspiele bereithalten soll. Also machten wir uns auf den Weg. Wir kamen durch das East Gate, den Osteingang, in den Park. Nachdem wir uns wieder einen schönen Campingplatz gesucht hatten, machten wir uns daran, den Park zu erkunden. Zuerst fuhren wir zum Opeongo Lake, wo wir uns bei einem sogenannten Outfitter ein Kanu ausliehen. Wir zogen uns also unsere Schwimmwesten an, ließen das Kanu zu Wasser und stiegen in das Boot. Was dann kam, muss für Außenstehende und Profis der reinste Spaß gewesen sein. Es dauerte eine ganze Weile, bis wir uns aufeinander abgestimmt hatten und deshalb paddelten wir kreuz und quer durch den See. Es war ein wahrer Zick-Zack-Kurs. Aber irgendwann haben auch wir es dann geschafft, halbwegs geradeaus zu fahren. Wir fuhren ein Stück durch den See und machten an einem Ufer Halt. Dort stiegen wir aus und genossen die unendliche Stille und die frische klare Luft. Irgendwie schafften wir es auch wieder zurück zum Festland und konnten das Kanu wieder in einem Stück abgeben. Obwohl unser Ausflug nur wenige Stunden dauerte, reichte das aus, um am nächsten Tag Muskelkater zu haben.