Unterkünfte in Kanada

Kanada ist geprägt durch tiefe Wälder und abgelegenen Bergregionen, weite Steppen und wildromantische Küstenlandschaften. So unterschiedlich wie das Land, so unterschiedlich auch die Übernachtungsmöglichkeiten. Individualurlauber kommen hier ebenso auf ihre Kosten wie komfortverwöhnte Pauschaltouristen, Budgetreisende oder Familien mit Kindern.

Die Zeiten der guten alten Lodges ist in weiten Teilen des Landes vorbei: Statt einfachen Gasthöfen mit Übernachtungsmöglichkeit haben Reisende heute oftmals die Wahl zwischen Hotels oder Motels unterschiedlicher Komfort- und Preisstufen. Unter Motels versteht man dabei eher einfache Unterkünfte, die oftmals direkt an wichtigen Straßen liegen. Ihr Leuchtzeichen zeigt schon von Weitem sichtbar an, ob noch Zimmer verfügbar sind. Sie bieten zwar nicht den höchsten Komfort, sind aber oftmals der Retter in der Not wenn man länger als geplant für eine Strecke benötigt hat und bei Einbruch der Dunkelheit nach einer Unterkunft sucht. Beachten sollten Sie jedoch, dass Motels insbesondere zur Hauptreisezeit im Sommer schnell belegt sind. Wer clever ist, reserviert vor Reiseantritt Zimmer entlang seiner Route – oder lässt am Morgen bevor man weiterfährt telefonisch das nächste Zimmer reservieren.

Hostel in Kanada ©iStockphoto/Volodymyr Kyrylyuk

Hotels findet man in Kanada praktisch in allen größeren Ortschaften in allen Größen und Arten. Der eigene Anspruch und Geldbeutel entscheiden in der Regel darüber, wie man in Kanada übernachten will. Sehr gute Luxushotels findet man hier ebenso wie einfache, preiswertere oder relativ ausgefallene Unterkünfte. Beispiel gefällig? Zu den besten (und teuersten) Hotels des Landes zählt das spektakulär gelegene Prince of Wales Hotel im Waterton-Glacier-Nationalpark – zu den wohl ungewöhnlichsten das Eishotel in der Nähe von Québec City, das jedes Jahr aufs Neue aus rund 15.000 Tonnen Schnee und 500 Tonnen Eis aufgebaut wird. Übrigens: Wer will, kann im Hôtel de Glace nicht nur übernachten oder einen Drink genießen, sondern auch den Bund fürs Leben schließen. Wem das nicht ausgefallen genug ist, der kann auch einen Trip in Kanadas Eisbärenhauptstadt Churchill unternehmen. Im Rahmen der dortigen Mehrtagestouren ist es möglich, direkt bei den Eisbären in Tundra Buggys zu übernachten, die am Abend wie einst im Wilden Westen zu einer Art Camp zusammengestellt und verbunden werden können. Der Komfort ist zwar etwas dürftig – das Erlebnis, Eisbären in freier Wildbahn beobachten zu können dafür umso beeindruckender. Wenn es doch mehr Komfort sein soll, empfehlen sich die sehr guten Wellnesshotels, die man beispielsweise in den Bergen in unmittelbarer Nähe zu heißen Quellen und Naturschönheiten findet.

Wer Kanada mit Freiheit und Cowboy-Romantik verbindet oder ganz einfach Kinder hat, die schon immer mal einen wilden Hengst reiten wollten, hat in Kanada auch die Möglichkeit, auf einer von zahlreichen Ranches zu übernachten. Prinzipiell haben Ranch-Urlauber dabei die Wahl zwischen einer reinen Guestranch und einer Working Ranch. Während sich Guestranches, die man beispielsweise in Alberta oder Saskatchewan findet, voll und ganz auf das Geschäft mit den Touristen eingestellt haben und zahlreiche Programme und Unternehmungen anbieten, handelt es sich bei Working Ranches um tatsächlich noch betriebene landwirtschaftliche Betriebe. Wer also das echte Leben der Cowboys kennenlernen möchte, entscheidet sich vielleicht eher für eine Working Ranch, muss dafür ggfs. aber weniger Komfort und Unterhaltungsangebote in Kauf nehmen. Verbinden lässt sich ein Ranchaufenthalt übrigens wunderbar mit Reitstunden, Trails oder Wanderungen durch abgelegene, landschaftlich meist äußerst reizvolle Gegenden.

Ein Land wie Kanada bietet sich für Individualtouristen geradezu zur Entdeckung an: Die wichtigsten Verkehrswege und Verbindungen sind gut ausgebaut, die Kanadier als gastfreundlich bekannt und zahlreiche abgelegene, einmalig schöne und interessante Regionen laden zur Erkundung ein. Wer sich dabei noch am Rande der Zivilisation bewegt, findet Kost und Logis u.a. in privaten Pensionen oder B&B. Besonderen Luxus sollte man hier zwar nicht erwarten – dafür bieten private Unterkünfte aber oftmals wunderbar Gelegenheit, zum einen günstig, zum anderen bei herzlichen Gastgebern zu übernachten. Noch individueller übernachtet man beispielsweise in einem der zahlreichen Ferienhäuser. Die Auswahl ist riesig und reicht vom Luxus-Chalet in den Bergen bis zur einfachen Blockhütte auf einer unbewohnten Insel. Wer länger in einer Region bleiben und einfach einmal fernab der Zivilisation entspannen möchte, ist mit dieser Option wohl am besten bedient. Mehr Flexibilität bieten Wohnmobil und Zelte, auf die auch zahlreiche Kanadier und US-Amerikaner in den Sommerferien gern zurückgreifen. Die Urlaubsregionen sind perfekt auf Camping-Urlauber eingestellt und bieten zahlreiche staatliche und private, zum Teil sehr gut ausgestattete Campingplätze. Besonders empfehlenswert sind die privat geführten Plätze: Sie sind zwar ein bisschen teurer als staatlich geführte, bieten dafür aber auch ein wenig mehr Luxus. Mit etwas Glück gibt es auf diesen Campingplätzen neben einem Shop auch Waschmaschinen und einen Swimmingpool. Übrigens: Gutes Kartenmaterial und Vergünstigungen auf den Campingplätzen bieten die Automobilclubs in Kanada, denen man auch ganz schnell und einfach als Urlauber beitreten kann. Beachten sollte man, dass wildes Campen in den meisten Regionen nicht erlaubt ist. Es ist aber auch nicht notwendig: Campingplätze sind in der Regel ausreichend vorhanden und bezahlbar.